Silvester in London – Alles was Ihr für einen Besuch beim Feuerwerk am London Eye wissen müsst, lest Ihr hier.
Als meine Freundin und ich auf BBC das Feuerwerk sahen, war klar… nächstes Jahr wollen wir dahin. Am besten direkt gegenüber vom London Eye auf der Victoria Embankment. Paar Tage war das neue Jahr alt und ich suchte schon nach passenden Hotels. Teilweise waren diese schon ausgebucht – im Januar! Oder einfach zu teuer. Auch nach Wohnungen auf den bekannten Portalen wurde gesucht. Am Ende wurde es das Lancaster Hotel am Hyde Park <-Affiliate. Es war einigermaßen bezahlbar (für London und Silvester) und natürlich für uns sehr gut gelegen. Gebucht über Booking.com, da man hier bis zu 2 Tagen vorher kostenlos stornieren kann. Wer weiß was in fast einem Jahr alles passieren kann. Gekostet haben uns die zwei Nächte ca. 470,-€ ohne Frühstück. Einen detaillierten Artikel zum Hotel wird es hier auf www.londons-calling.com auch geben.
Die Monate verstrichen so ins Land bis irgendwann mal meine Freundin meinte, sie hätte im Radio gehört das man seit diesem Jahr Tickets für das Feuerwerk kaufen muss. Ich konnte mir das erst nicht vorstellen, aber nach ein paar Recherchen auf der Internetseite der Stadt London wurde ich fündig. Ein Ticket soll 10 Pfund kosten, um so die Unkostenbeiträge zu decken. Natürlich wurde die Anzahl der Tickets auf 100.000 begrenzt, da die Jahre zuvor einfach zu viel los war. Irgendwie war ich froh das es nun so ablief, da ich mir vorstellen kann dass es die Jahre zuvor ziemlich kuschelig war und man sicherlich nicht umfallen konnte 🙂 . Noch für den Newsletter eingetragen damit man den Vorverkauf der Tickets nicht verpasst. Nun hieß es warten. In der Zwischenzeit wurden immer mehr Informationen bekanntgegeben und auch der Start des Ticketverkaufs im September.
Es gab drei verschiedene Ticketarten bzw. Bereiche wofür man Tickets kaufen konnte:
- North Area 1 – zwischen Westminster Bridge und Embankment Station. Der Bereich gegenüber dem London Eye. Für diesen wollten wir auch unsere Tickets haben.
- North Area 2 – zwischen Embankment und Temple Station. Der Bereich war zwar auf der selben Seite wie die North Area 1, aber um einiges weiter weg.
- South – Dieser Bereich war auf der Westminster Bridge und auf der Uferseite wo das London Eye steht.
Ich hatte die Tickets an meine Freundin senden lassen. Es besteht aber auch die Möglichkeit zum europaweiten Versand.
Für unsere drei Tage in London hatte ich mir schon reichlich Gedanken gemacht, was wir alles besichtigen können. Auf dem Plan stande die Tower Bridge Exhibition, Tower of London, Hyde Park, Winterwonderland, Harrods, bei schlechten Wetter das Natural History Museum und natürlich shoppen. Daheim bei meiner Freundin hatten alle eine Grippe und zum Glück waren meine Freundin und ich erst seit ein paar Tagen in England, so dass es uns erst mal nicht erwischte.
Am 31.12. ging es mit dem Zug aus Richtung Bath nach London-Paddington. Nach kurzen Fußmarsch waren wir im Lancaster Hotel angekommen. Der Kasten macht von außen zwar nicht so viel her, aber der Empfangsbereich erinnerte dann doch an ein 4 Sterne Hotel. Nach dem wir dann freundlicherweise auch schon früher ins Zimmer konnten, ging es erst mal aufs Zimmer um das Gepäck los zu werden. Wir liefen so im Flur entlang bis sich auf einmal der Teppichboden farblich änderte. Zum Spaß fingen wir schon an zu sagen, hier fängt die Scum Class an. Nun standen wir vor der Türe… Scum Class oder doch 4 Sterne? Trommelwirbel…. Ok 3 Sterne und etwas klein. Zum Glück hatten wir einen Wasserkocher auf dem Zimmer. Erst mal einen Tee bzw. Kaffee gemacht. Das wir den Wasserkocher noch dringend benötigen, hatten wir zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht geahnt.
Nun ging es mit der Underground gemütlich in Richtung Tower of London. Von Paddington mit der Bakerloo zur Embankment und dort in die District Line zur Tower Hill Station. Es war sehr viel los in der Stadt. Man merkte dass das New Years Eve ziemlich viele Touristen anlockt. Aus der Underground Station Tower Hill raus und auf die Tower Hill Terrace. Dort befinden sich auch die Ticketschalter für den Tower of London. Da sich dort ziemlich lange Schlangen bildeten und wir vor dem NYE noch ins Hotel wollten um uns warm einzupacken, entschieden wir uns den Tower am nächsten oder übernächsten Tag zu besichtigen.
Wir suchten auf der Tower Hill Terrace noch etwas zu essen und entschlossen uns ins EAT zu gehen. Dort gibt es leckere Sandwich, Wraps, Salate, Suppen und Nachtische. Gestärkt ging es dann zur Tower Bridge, natürlich auch in der Hoffnung das dort weniger los ist wie an den Ticketschaltern beim Tower of London. Unterwegs natürlich noch Fotos mit der Tower Bridge im Hintergrund gemacht.
An der Tower Bridge war zwar auch was los, aber die Wartezeit war ok. Da wir mit dem Zug angereist sind, konnten wir das 2for1 verwenden, d.h. 2 Tickets zum Preis für 1. Das 2fo1 Days out werde ich noch in einem extra Artikel erklären. So zahlten wir für beide zusammen 9 Pfund. Einen ausführlichen Bericht über die Tower Bridge findet Ihr auch auf Londons-calling.com. Bei der Tower Bridge hat man die Möglichkeit die Treppen oder den Aufzug zu nehmen. Sportlich wie wir sind, entschieden wir uns natürlich für den Aufzug 😛 . Wir schauten uns die Ausstellung der verschiedensten Brücken der Welt an, machten bei der tollen Aussicht auf die Themse und London ein paar Fotos und auch der Glasboden war sehr amüsant. Man weiß ja, er stürzt nicht ein aber eine Hemmschwelle hatten wir trotzdem. Bei der Tower Bridge Exhibition ist auch der Maschinenraum zu besichtigen. Dieser befindet sich am anderen Ende der Tower Bridge. Also wieder runter und ein Stück im freien zum Maschinenraum gelaufen. Als wir den Maschinenraum fertig besichtigt hatten, ging es zurück zur Underground Station Tower Hill und zurück zu unserem Hotel, denn das Highlight des Tages steht ja noch an.
Der Bereich rund ums London Eye und dem Big Ben wird schon Nachmittags abgesperrt. Der empfohlene Einlass war zwischen 19-21 Uhr. Wir machten uns so um 19 Uhr auf den Weg Richtung Westminster. Um 20 Uhr angekommen war schon einiges los, aber die Kontrollen gingen ziemlich zügig. Nun ging es darum einen perfekten Platz zu suchen. Wir liefen die Victoria Embankment gegenüber dem London Eye hoch und runter, schauten noch bei den aufgestellten Dixi´s vorbei und suchten nach Verkaufsständen wo man was zu essen und trinken bekommen könnte. Leider gab es keine Verkaufsstände. Dafür fanden wir einen perfekten Platz, fast gegenüber dem London Eye und keine störenden Bäume vor der Nase.
Ok, jetzt „nur“ noch 4 Stunden warten. In Plastikflaschen nahmen wir uns etwas Sekt-Orange mit, andere packten richtig essen und trinken aus, setzten sich mit Ihren kleinen Campingstühlen und mitgebrachten Decken auf den Boden – wäre auch eine gute Option gewesen. Wir standen nun rum, beobachteten die Leute, quatschten und versuchten durch hüpfen und tanzen warm zu bleiben. Zum Glück war ein DJ vor Ort der bis 23 Uhr die Menge beschallte. Ab 23 Uhr war dann eine Moderatorin des Radiosender Capital FM unterwegs, die die gut gelaunte Menge einheizte. Neben der Musik waren die wechselnden Farben am London Eye das Highlight beim warten. Der Kontakt untereinander war sehr nett, man wurde zum Gebäck eingeladen und quatschte, es gab weit und breit keinen Stress zu sehen. Auch das Wetter spielte mit, es war zwar kalt aber trocken. Irgendwann spürten wir unsere Füße nicht mehr aber egal.
Nun war es endlich so weit, der Countdown läuft…. 12 mal ertönte der Big Ben bevor das Feuerwerk so richtig los legte… Unglaublich, wir haben so was noch nie erlebt, das Feuerwerk ging knapp 10 Minuten und wir hätten glaub noch Stunden zuschauen können… Stunden danach waren wir noch richtig geflasht und schauten das Feuerwerk noch ein paar mal im TV an. Nach dem Feuerwerk wurde dann noch das traditionelle „Auld Lang Syne“ gesungen und sich an der Hand gehalten. Wir blieben noch ein paar Minuten stehen und hörten noch der Band Queen & Adam Lambert zu, die live auf die Lautsprecher am London Eye geschalten wurden.
Nach dem Spektakel ging es einen langen Fußmarsch zur Victoria Station, da die Underground-Station Westminster geschlossen war. So ne Stunde wird es wohl gewesen sein bis wir an der Victoria Station waren. Dort musste man sich dann durch die Menschenmassen quälen um an den Bahnsteig der Underground zu kommen. Müde vielen wir dann um 4:00 Uhr ins Bett.
Für den 1.1. und 2.1. hatten wir ja noch einiges an Programm geplant gehabt… nun hat uns auch die Grippe erwischt. Irgendwann mittags konnten wir uns aufraffen um im Supermarkt Lemsip zu kaufen. Lemsip ist ein Pulver dass man mit heißem Wasser auflöst. Es hilft gegen Erkältung und Grippe und enthält Paracetamol. Wirklich TOP das Zeug.
Da wir irgendwie auch was essbares brauchten und Bewegung bzw. frische Luft nicht schaden, liefen wir vom Hotel zum Winterwonderland. Das Winterwonderland im Hyde Park, ist ein Weihnachtsmarkt, wie man das von uns kennt und einem Volksfest mit Fahrgeschäften, Losbuden und deutschem Bierzelt. Ein Highlight war das ICE Castle. Dort konnte man bei -10° tolle Figuren aus Eis sehen. Hat sich echt gelohnt. Nun versuchten wir das deutsche essen im Bierzelt. Leider schmeckte die teure Bratwurst und die Käsespätzle nicht wie gewünscht. Gestärkt ging es dann zum Harrods der sich nur paar Gehminuten vom Hyde Park befindet. Unterwegs ging es dann noch an einem McLaren Autohaus vorbei bei dem man einen Formel 1 Boliden an der Decke des Autohauses begutachten kann. McLaren London befindet sich fast gegenüber vom Harrods – einfach Richtung Hyde Park laufen.
Am Harrods war natürlich auch viel los. Rein gings…. Das Harrods ist schon sehr imposant zu sehen. Wir waren im Ägyptischen Raum, in den Bereichen wo es leckeres Essen gab und im Schuhbereich. Für den Geldbeutel ein Albtraum. Ich hatte ein paar Flip-Flops für sage und schreibe 900 Pfund gesehen und ich vermute das sich ein normal Bürger gerade was aus der Chocolate-Abteilung oder eine kleine Büchse Tee leisten kann. Da es uns langsam zu viel wurde und wir die Grippe merkten, beschlossen wir uns zurück zum Hotel aufzumachen. Diesmal entschieden wir die paar Stationen mit der Underground zu fahren.
Nochmal Lemsip gemacht und eine Pizza aufs Zimmer bestellt. Den Rest vom Tag mit der Zusammenfassung der Premier-League und einem Film verbracht. Eigentlich wollten wir am 2.1. erst einen Zug am späten Nachmittag nehmen aber entschlossen uns dann doch einen am Vormittag zu nehmen, da wir nur noch Heim wollten.Wirklich schade und ärgerlich aber da steckst halt nicht drin.
Zum Glück erlebten wir das New Years Eve am London Eye gesund und können das nur empfehlen mal selbst mit gemacht zu haben. Wir würden aber beim nächsten mal mehr zum Essen und Trinken mitnehmen sowie beheizbare Schuhsolen anziehen. Das Hotel war auch in Ordnung aber der Preis etwas zu hoch, ohne Frühstück. Zum Glück gibt es an der Paddington-Station ein paar kleine Supermärkte bei denen man alles bekommt. Schade das uns die Grippe erwischte, sonst wären diese paar Tage noch cooler gewesen. NYE in London – ich denke wir kommen wieder und die 10 Pfund für die Tickets sind geschenkt. 🙂
Und wer sich noch unschlüssig ist, die BBC-Übertragung von unserem Besuch…